In unserem Studio dröhnte zum wiederholten Male die neuste Scheibe von Tiny Moving Parts aus den Boxen, während die Kaffeemaschine auf Hochtouren lief, um uns mit reichlich Koffein zu versorgen… ein ganzer normaler Tag. Versammelt, in unseren kleinen Studio-Hallen, saßen wir zusammen und besprachen die neuesten Nachrichten aus der Szene sowie mögliche Konzertbesuche die im Winter noch so anstehen. Dem heutigen Tiny Moving Parts Konzert im Luxor in Köln fieberten wir schon seit Wochen entgegen und unsere Erwartungen sollten mit einem denkwürdiger Abend mehr als erfüllt werden.

An dieser Stelle: Thank you so much Denise & Marina!

Nach einer schier aussichtslosen Parkplatz-Suche (wer schon mal mit dem Auto zu einem Konzert ins Luxor, MTC oder Blueshell angereist ist wird das sicherlich kennen) standen wir dann endlich im Kult-Schuppen an vorderster Front und freuten uns schon auf den Auftritt der ersten Künstlerin. Lizzy Farrall.
Lizzy Farrall ist jung, talentiert und vor allem extrem authentisch. Die aus England stammende Künstlerin steht unter Vertrag bei Pure Noise Records und veröffentlichte dieses Jahr ihr neuestes Werk „Barbados“. In ihren Songs packt sie gerne Themen wie Verlust oder Liebe in einen charmanten, girlie-haften Sound, der sich zwischen Pop und Rock Musik einordnen lässt. Lizzy zeigt mit ihrer offenen Art, dass man sich nicht hinter Normen sowie Regeln verstecken muss und allem voran sich nicht im Leben unterkriegen lassen soll. Von der ersten Sekunde an gab die Band Vollgas. Lizzy tanzte sich die Seele aus dem Leib und überzeugte mit einer wirklich starken Bühnenpräsenz. Auch suchte sie stets den direkten Kontakt zum Publikum, nahm dieses mit und heizte so die Stimmung mächtig auf. Vor allem mit Songs wie „Games“ oder „Help“ begeisterte sie auch die Zuschauer, die Lizzy bisher nicht auf dem Schirm hatten. Besonders hat uns ihr positiver, dynamischer Sound überzeugt, den man sich nicht nur gerne live, sondern auch zuhause über die heimischen Boxen anhört. Solltet Ihr nicht verpassen… reinhören lohnt sich!

Nach einem kurzen Break mit anstehendem Soundcheck knüpften Microwave nahtlos an den letzten Auftritt an und begrüßten das Publikum direkt mit einem Wachmacher.

– Microwave sind vier Jungs aus Atlanta, USA. Gegründet vor ungefähr sieben Jahren in Woodstock, teilten sie sich bereits mit Größen wie Jimmy Eat WorldThe Dangerous Summer oder The Wonder Years die Bühne und veröffentlichten bis dato drei Alben und fünf EPs. Angesiedelt im Alternative Rock, mischen sie ihrem Sound verschiedenste Elemente aus dem Progressive sowie Hardcore bei und verbinden diese mit diversen Effekten, welche Sie auch live nicht missen lassen. –

Lautstark sorgten Sie dafür, dass die aufgeheizte Stimmung keine Chance hatte abzukühlen und überzeugte mit einem sehr eigenen, originellen Sound, der Lust auf mehr machte. Microwave spielt eine recht abwechslungsreiche und vielfältige Musik, die von langsamen bis hin zu schnellen Stücken alles beinhaltet. Mit dabei, ihr neuestes Album „Death Is A Warm Blanket“, welches erst letzten Monat erschien. Besonders gefiel uns der Song „Mirrors“, dem wir euch auf jeden Fall als ein Einstieg in „Mircowaves-Sound-Universum“ empfehlen möchten.

Dann war es soweit. Begleitet von tosendem Applaus, betraten Tiny Moving Parts die Bühne. Gespannt darauf, welchen Song die drei Jungs als erstes anstimmen würden, drückten sich die Massen immer mehr nach vorne und verdichteten somit jeden letzten freien Platz. Vom Minute eins an war das Publikum kaum zu halten. Es wurde gegrölt, gemosht und selten haben wir eine Crowd gesehen, die so textsicher und ausdauernd jeden Song vom Anfang bis zum Ende zum besten gab. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 ist Tiny Moving Parts eine Familienband, die stets den direkten Kontakt zu ihren Fans pflegt. In ihren Songs verarbeiten sie viele persönliche Themen, wie zum Beispiel die Angst vor dem Tod oder den Verlust von geliebten Menschen und packen diese Ängste in einen energiegeladenen, dynamischen Punk Rock Sound, den man auch auf ihrer neuesten Scheibe „breathe“ deutlich zu hören bekommt. An diesem Abend spielten sie neben Songs wie „Medicine“ oder „Bloody Nose“ von der neuen Scheibe, auch ältere Stücke was natürlich großen Zuspruch im Publikum fand. Auch für Überraschungen sind Tiny Moving Parts stets zu haben und so spannten sie kurzerhand Sänger Nathan von Microwave mit ein um bei „Stay Warm“ mit zu performen. Von Song zu Song legte das Außnahme-Trio immer wieder einen drauf und überzeugte auf ganzer Ebene. Vor allem das harmonische Zusammenspiel der Band machte das Konzert zu einem wahrhaft denkwürdiger Abend, den Tiny Moving Parts schlussendlich mit einer Zugabe abrundete.

Nach dem die Jungs im Backstage verschwanden und das Licht im Luxor anging, bahnten wir uns einen Weg durch die Massen und traten unseren Heimweg an.

Neugierig geworden? Dann liest unser Review zur neuesten Platte „breathe“. Es lohnt sich!

Lila ist raus, Möge der Beat mit euch sein!

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