Seit mehr als einen Jahrzehnt bringt sie den modernen Metal in die verschiedensten Winkel Europas und das, wenn bereits die ersten kalten Oktober sowie November Tage einkehren. Stets Größen wie Parkway DriveSuicide Silence oder auch Terror im Gepäck, spielte diese bereits in mehr als 52 verschiedenen Städten und das von England, Dänemark bis hin zu uns nach Deutschland. Die Rede ist von der allbekannten „Impericon – Never Say Die! Tour“, welche Jahr für Jahr die unterschiedlichsten Fans sowie Bands weltweit anzieht.

Auch dieses Jahr kehrte das Kult-Festival zurück und besuchte unter anderem England, Frankreich aber natürlich auch die eigene Heimat Deutschland. Als wir erfuhren, dass dieses Jahr die „Never Say Die! Tour“ in Köln stattfand und auch eine, uns gut bekannte, Band mitspielte, überlegten wir nicht lange und landeten ein paar Tage später in der Essigfabrik in Köln. Hier unser Bericht.

– Maßgeblicher Ideengeber ist das angesehene Modelabel Impericon, welches sich vor ungefähr 15 Jahren gründete und seinen heutigen Sitz in Leipzig hat. Das deutsche Unternehmen verkauft Merchandise-Artikel, Streetwear, Konzertkarten, Alben und weitere Dinge die ein Metal-Herz höher schlagen lässt. Seit 2007 findet die „Never Say Die! Tour“ jährlich in den unterschiedlichsten europäischen Städten statt und umfasst im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Konzerten. Mehr als 44 Bands aus den verschiedensten Bereichen wie Metalcore, Deathcore, Hardcore-Punk sowie Post-Hardcore nahmen bereits teil. Zu nennen sind dabei natürlich Acts wie Stick To Your GunsArchitects oder wie vorher angeführt Parkway Drive, welche teilweise mehrere Male mitgetourt sind. Neben der „Never Say Die! Tour“ veranstaltet Impericon noch weitere Events wie das „Impericon Festival“ oder die im Jahr 2012 anlaufende „Rock Sound Impericon Exposure Tour“, eine Kooperation von Impericon und dem britischen Magazin Rock Sound. –

Das diesjährige Line-up konnte sich sehen lassen: Beginnend mit Bands wie Great American GhostAlphawolf sowie Our Hollow, Our Home, ging es über zu Polar und King 810 bis hin zu den Headlinern In Hearts Wake und Crystal Lake, welche bis nahezu Mitternacht spielten. Angereist aus Nord-Amerika, Australien, England sowie Japan brachten die Bands aus ihren Heimatländern die verschiedensten Genres wie Metalcore, Hardcore-Punk bis einschließlich Alternative Metal mit, was nicht nur wir aber auch die Fans sicherlich begrüßten. Die Essigfabrik war an diesem Abend mit zahlreichen Fans gefüllt, die darauf warteten, ihren Live-Act spielen zu sehen. Trotz ihrer Größe gehört die Essigfabrik für uns zu einer der Top-Locations in Köln, um in einer Wohnzimmergleichen sowie angenehmen Atmosphäre Konzerte zu schauen. Vor allem der direkte Kontakt zu den Bands, macht diese Location zu einem Highlight. So auch an diesem Abend.

Direkt nach dem ersten Konzert trafen wir Ethan von Great American Ghost an seinem Merch-Stand. Als erste Band des Abends ist es stets schwer die Fans mitzunehmen und wirklich Stimmung in den Laden zu bringen. Doch Great American Ghost erwies sich an dieser Stelle als sehr hartknäckig. Mit Einflüssen aus dem Hardcore-Punk sowie Metal boten die Jungs einen markanten, harten Sound dar, welcher die ersten Besucher auftauen ließ. Die aus Boston stammende Band, tourte zu diesem Zeitpunkt erstmalig in Europa und legte die Messlatte für die anderen Bands ziemlich hoch. Noch in den letzten zwei Songs bildete sich der erste Circle-Pit des Abends, womit sich die Band nach einer knappen halben Stunde auch schon von der Menge verabschiedeten. Als wir Ethan dann, wie bereits erwähnt, trafen und uns ein wenig mit ihm unterhielten, war dieser natürlich ausgepowert aber das zurecht.

Auch die folgenden Bands wie Alphawolf oder Our Hollow, Our Home puschten sich gegenseitig und heizten die Atmosphäre in der Essigfabrik weiter auf. Es wurde gemosht, gepogt und das allbekannte Stage Divin durfte natürlich auch nicht fehlen.

Aber auf der diesjährigen „Never Say Die! Tour“ wurde der Fokus nicht nur auf die Shows selbst gelegt, sondern auch auf das Thema rund um die eigene psychische Gesundheit. In der Umbauphase, kurz bevor Polar anfing zu spielen, trat Brent Schroeyens im Namen der Organisation Hope For The Day auf die Bühne. Hope For The Day ist eine gemeinnützige Organisation, die sich mit Suizidprävention und der psychischen Gesundheit befasst und durch den Einsatz von Musik sowie Kunst darauf aufmerksam machen möchte. Brent selbst ist mit der Organisation in Kontakt gekommen, als er Jemanden durch Selbstmord verlor. Er fragte in die Runde, ob auch einer von uns solche Erfahrungen bisher gemacht hat und wenn ja, so sollte man die Hand heben. Viele meldeten sich. Daraufhin forderte Brent den gesamten Saal auf, den Mittelfinger zu heben.

This is a big Fuck You to everyone who says a mental health is a sign of weakness, who says a mental health shows somebody can’t handle life or it’s just a scream for attention.

Wow. Gemäß dem Motto der Organisation „It’s OK Not To Be OK“ verabschiedete sich Brent unter tosendem Applaus von der Menge und machte den Weg frei für die nächste Band.

Eines unserer Highlights des Abends, war King 810. Bis kurz vor ihrem Auftritt, war uns die Band zuvor nicht untergekommen, was sich jedoch als Fehler erwies der korrigierte werden musste. Stammend aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, verkörpert die fünfköpfige Band ihren eigenen, unverwechselbaren Sound. Mit Einflüssen aus dem Hardcore-Punk, Metal sowie experimentell Metal Bereich schafft King 810 einen sehr dynamischen sowie abwechslungsreichen Sound. Während ihr sehr düsteres Intro anlief, traten die Jungs teilweise maskiert auf die Bühne und eröffneten zunächst in absoluter starre ihren Auftritt. Mit den ersten Tönen erwachte die Band aus dieser und legte auch schon direkt los. Mit einer starken Bühnenpräsenz sowie einer intensiven, Trance-gleichen Performance knüpften sie an die Energie der vorherigen Auftritte an und heizten dem Laden richtig ein. Von Song zu Song wurde das Publikum immer lockerer und es dauerte nicht lange, da fingen die ersten an zu pogen. Die Band nutzte dies und spielte sich immer mehr in rage. Das besondere an King 810 ist die Leichtigkeit sowie Ausdauer, welche sie nicht nur in ihre Songs, sondern auch in ihre gesamte Live-Performance stecken. Der Sound, welcher sich von leisen bis hin zu lauten Tönen streckte, ging einen förmlich durch Mark und Bein und machte einfach nur sprachlos. King 810 bot eine unvergleichliche Show dar, die man selbst mit eigenen Augen gesehen haben muss, um diese zu begreifen. Schaut auf jeden Fall vorbei!

Nachdem sich die Band von den Massen verabschiedete, war es an der Zeit den ersten Headliner des Abends zu begrüßen. Bereits oben erwähnt, waren wir zur diesjährigen „Never Say Die! Tour“ gefahren, um eine uns bekannte Band wiederzusehen. In Hearts Wake. Vor zwei Jahren hatten wir die Jungs auf ihrem Konzert im Gebäude 9 besucht und Sänger Jake Vorort interviewt. Wir waren sehr darauf gespannt, wie sich die Band bisher gemacht hatte und was sie uns an diesem Abend wohl bieten würde. In Hearts Wake betrat gerade die Bühne, da setzten sie auch schon zum spielen an. Die Massen setzten sich in Bewegung und auch die ersten Stage Diver ließen nicht lange auf sich warten. Zum Konzert mitgebracht hatte die Band ein ausgewähltes Repertoire aus alten sowie neuen Songs, unter denen natürlich auch Klassiker wie „Departure“ oder „Earthwalker“ nicht fehlen durften. Diese verpackten sie in ihren alltypischen Metalcore Sound, der sich auch an diesem Abend echt sehen lassen konnte. Modern, frisch und mit viel Leidenschaft sorgten sie dafür das dem Publikum gewiss nicht langweilig wurde und ermunterten die Menge des öfteren zu einer Wall Of Death. In Hearts Wake war voll in ihrem Element, das merkte man ihnen an. Die Band überzeugte uns ein weiteres Mal mit einer starken Performance, die vor allem durch die Interaktion mit den Fans am meisten glänzte. An diesem Abend, ging es In Hearts Wake aber nicht nur um das Konzert selbst, sondern auch um ihre Heimat Australien, für welche sie auf der gesamten Tour spenden sammelten. Zurzeit brennt es in down-under und durch den Kauf von Merchandise-Artikeln möchte die Band die Menschen Vorort unterstützen. Eine Wahnsinns Aktion und ein wahnsinns Konzert! – Chapeau.

Bis tief in die Nacht, spielte der letzte Headline des Abends, Crystal Lake und ließ den Abend somit gebührend ausklingen.

Die „Never Say Die! Tour“ von Impericon ist ein Erlebnis für sich, welches wir euch gerne nahelegen selbst mitzuerleben. Eine lockere Atmosphäre, persönlicher Kontakt mit den Bands und natürlich jede Menge Musik! – Unseren Magazin hat es auf jeden Fall gefallen und wer weiß….. Vielleicht sieht man sich im nächsten Jahr.

Lila ist raus, Möge der Beat mit euch sein!

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